The Booze Band Biography |
Wann die Booze Band das erste Mal unter diesem Namen gespielt hat, daran können sich selbst die Gründer der Band nicht mehr erinnern. Es muss aber in etwa Anfang bis Mitte der 70er Jahre gewesen sein, als alles begann. Ich schreibe die Ereignisse aus dem Gedächtnis auf, weil niemand ein Tagebuch oder Ähnliches geführt hat. 1974 traf Gerold Futschik auf Norbert Willie Windhorst, der damals das legendäre BLUBBER betrieb, eine Undergrounddisco in Salzgitter, die bei den Alten als Rauschgifthöhle verschrien war. Dieser Umstand brachte es mit sich, dass sich die gesamte Jugend Salzgitters und Umgebung zu dieser Diskothek hingezogen fühlte. Die Wahrheit war natürlich, dass dieser Ruf ein Mythos war. Die Alten mieden diesen Platz und die Jugend konnte sich ungestört in einer Atmosphäre und zu einer Musik entfalten, die damals en Vogue war. Dieser Ort war einzigartig. Es wurden Blubberblasen durch Diaprojektoren an die Wand geworfen und man hörte die Musik von Jimi Hendrix, Janis Joplin, den Stones, den Doors und all den anderen, die später zu den absoluten Größen der Rockmusik werden sollten. Aber ich möchte die Geschichte von Anfang an erzählen. Averell spielte seit 1972 bei dem Folkblues Duo HANGMAN, das schon damals im gesamten Norddeutschen Raum Auftritte hatte. Ermöglicht wurde das durch das außergewöhnliche Managertalent von Lutz "Lupo" Tantow, der sehr umtriebig Jobs für HANGMAN besorgte und die beiden mit seinem alten Mercedes 180 D zu den Auftritten fuhr. Nach einem Engagement in der seinerzeit sehr bekannten Szene Kneipe GO IN in Berlin im Jahre 1974 engagierte Norbert Willie Windhorst das Duo für einen Auftritt im BLUBBER. Nach diesem Auftritt äußerte Willie den Wunsch auch wieder aktiv Musik machen zu wollen. Er hatte unter anderem in den 60er Jahren bei der in Salzgitter populären Band "THE SHARKS" gespielt. Willie, Averell und einige andere Musiker übten in der Scheune neben dem BLUBBER und traten auf Partys und den sehr beliebten Jam-Sessions im BLUBBER auf. Willie engagierte schon damals bekannte Größen, wie Alexis Korner, Mungo Jerry oder Desmond Dekker etc. So entwickelte sich damals in Salzgitter bereits zu dieser Zeit eine starke Musikszene, die auch von internationalen Acts beeinflusst wurde. Irgendwann Mitte der 70er Jahre tauchte Jürgen Enzel in Salzgitter auf. Die Band um Norbert Willie machte immer mehr Country Musik und sie suchte einen Bassisten. Da Signore auch einen hervorragenden Bass spielen konnte, und die Lead Gitarre von Hans Simmich besetzt war, brachte es dieser Umstand mit sich, dass Signore zunächst einmal als Bassist engagiert wurde. Diese Band nannte sich Country Slickers und die Musiker Norbert Willie, Gerold Futschik, Jürgen Enzel, Rainer Baek, Heiner Hinz, Holger Trull, Gaby Decker, "Muffi" Jünemann, Ulfert Beiss und Hans Simmich spielten in wechselnder Besetzung unter diesem Namen. Hans Simmich, der eine excellente Gitarre spielte, liebäugelte mit einem neuen Instrument, einer Pedal Steel Gitarre. Das war zu dieser Zeit ein sehr exotisches Instrument in Deutschland. Er fuhr mit Rainer Baek nach London und erwarb eine Pedal Steel Gitarre der Marke "Show Bud". Es war erstaunlich mit welcher Geschwindigkeit Hans dieses Instrument zu beherrschen lernte. Er war in dieser Beziehung total manisch und seine Art zu spielen trieb die Band zu immer größerem Erfolg an. Da sehr viele Musiker an dieser Band beteiligt waren, gab es hier bald einen Verdrängungswettbewerb, dem Gerold, der mittlerweile in Berlin lebte, zum Opfer fiel. Gerold war ziemlich enttäuscht und fühlte sich ein wenig ausgebootet. Norbert Willie fungierte damals als eine Art Personalchef, also musste er Gerold sagen, dass er nicht mehr in der Band war. Gerold betrachtete die Musikerkollegen als seine Familie. Willie war für ihn eine Art Vaterfigur. Gerolds Vater fand ein frühes Grab durch einen Herzinfarkt als Gerold elf Jahre alt war und Willie, fünfzehn Jahre älter als er, zeigte ihm, wie das funktioniert mit dem Rock 'n' Roll. Gerold war treu wie Gold und konnte seinen Freunden nicht lange böse sein. Er dachte, daß seine Zeit in der Musikszene in Salzgitter zu Ende war und nahm seit 1977 Kontakt zu den Berliner Szenemusikern auf. Im Sommer 1977 lernte er in Mimizan Plage, einem Urlaubsort an der südfranzösischen Atlantikküste, den Berliner Musiker Dieter Kosanke und seinen damaligen Bassisten Dieter Tielert kennen. Wieder in Berlin hing er mit Kosankes Pacer Band rum und spielte hin und wieder bei ihr. Es war auch das Jahr 1977 als Gerold all sein Geld zusammenkratzte, um nach London zu fahren, wo er sich eine Electric Legend Gitarre der Marke Ovation kaufte. Er spielte in den Berliner Folkclubs, wie STEVE CLUB, GO IN etc. aber sein Herz gehörte immernoch der Musikszene in Salzgitter. Jürgen und Norbert Willie setzten sich zusammen und Jürgen kam mit Willie überein, dass die Art wie Gerold ausgebootet wurde nicht so ganz in Ordnung gewesen ist und dass sie neben der Countryband noch eine Bluesrock Band haben wollten. Willie rief Gerold in Berlin an und erzählte ihm, dass ein Übungstermin anstehe, Gerold solle sofort rüberkommen. Jürgen, Willie und Gerold trafen sich in Nordassel, wo Norbert wohnte und die BOOZE BAND wurde geboren. Zur ersten Besetzung gehörten neben Willie, Jürgen und Gerold noch Hans Simmich und Heiner Hinz, der allerdings schon bald durch Werner Zähres ersetzt wurde. Hans Simmich hatte einen schweren Verkehrsunfall. Er ist mit Tempo 200 in einen Brückenpfeiler gekracht und wurde mehr tod als lebendig mit dem Rettungshubschrauber in die Universitätsklinik nach Göttingen geflogen. Er lag fast ein Jahr im Krankenhaus und Norbert und Gerold besuchten ihn regelmäßig. Seine Genesung schritt sehr langsam voran, aber wir wollten mit der Band warten bis er wieder hergestellt war. Der Name war Programm und eigentlich wurde mehr gesoffen und gekifft, als Musik gemacht. Diese Art zu leben verbanden wir mir dem Drang Musik zu machen. Es gab nicht viel Geld, aber eigentlich ist es bis heute so geblieben, dass wir Musik machen, um in der Gunst der Frauen ganz oben zu stehen.
To be continued.....
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